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Tanztherapie wird als eine prozessorientierte psychotherapeutische Methode vorgestellt. Ihre historischen Wurzeln im deutschen Ausdruckstanz und in der Humanistischen Bewegung in den USA werden ebenso diskutiert wie aktuelle Strömungen in Deutschland. Die Phänomene Rhythmus, Raumerleben, Vitalitätskonturen, außerverbale Abstimmung und Bewegungsanalyse werden theoretisch erörtert und jeweils durch kurze Beispiele aus der tanztherapeutischen Praxis untermauert. Die Integration von Psychoanalyse und Tanztherapie wird am Ansatz von E. V. Siegel durch die Erörterung leiblicher Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene in Bewegungsbeziehungen illustriert. Die Arbeit mit dem Körperbild und die Idee des kreativen Spielens zum Zweck der Neuorientierung von Interaktionserfahrungen (Sterns RIGs) werden anhand von Fallvignettenausschnitten in ein modernes, tiefenpsychologisch orientiertes Konzept von Tanztherapie eingeordnet. Indikationsfragen werden aufgeworfen, aktuelle Forschungsvorhaben kurz umrissen. Die Tanztherapie zeichnet sich als die jüngste Kreativtherapie neben Musik- und Kunsttherapie durch ihre Offenheit für interaktive Spielräume aus, die zur Integration von Verhaltensbeobachtung (durch Bewegungsanalyse) und psychodynamisch fundierter Rekonstruktion einlädt.